Mittwoch, 28. November 2007

Die Grampians

Hier ein paar Bilder von unserem Tagesausflug in die Grampians, einem kleinen Gebirgszug im Sueden Australiens.


Nicht nur die Symbole sind anders, auch die Zahlen sind groesser als in Deutschland


Na, wer findet den Regenbogen? :)



In den naechsten 4 bis 5 Tagen wird es sicher keine neuen Nachrichten hier geben, da wir uns dann auf einer Tour durch das Outback befinden. Internet und Klimaanlage leider nicht inklusive :)

Country Roads

Auf dem Western Highway legten wir am Dienstag, 27.11.07, von den Grampians nach Adelaide ca. 500 km zurueck. Dort konnten wir das erste Mal ein Gefuehl fuer die endlosen Weiten Australiens gewinnen.
Ausser riesigen bewirtschafteten Feldern und zahllosen Baeumen gab es rechts und links der Strasse kaum etwas zu sehen. Man faehrt einfach nur geradeaus. Da sich nahezu alle Fahrzeuge an die maximal erlaubte Geschwindigkeit von 110 km/h anpassen gibt es fuer den Fahrer (mal Stefan, mal ich) kaum etwas zu tun. Andere Fahrzeuge sieht man allenfalls auf der Gegenfahrbahn.
Hier macht auch der Einsatz des Tempomats so richtig Sinn: ich bin ca. 1 Stunde gefahren, ohne einen Fuss auf eines der beiden Pedale zu setzen (Automatik).
An guenstigen Stellen kann man recht weit in die Ferne sehen. Mit Hilfe des Kilometerzaehlers konnten wir eine Distanz von 7.5 Kilometern ermitteln, die man voraus schauen konnte.

Die meisten Verkehrsunfaelle sind hier auf Muedigkeit am Steuer zurueckzufuehren, was ja angesichts der - gerade nachts - kaum gebotenen Abwechslung fuer den Fahrer nicht weiter verwunderlich ist. Um dem Risiko zu begegnen wird in sehr regelmaessigen Abstaenden am Strassenrand dafuer geworben, bei schwindender Aufmerksamkeit eine Pause oder gar ein kleines Schlaefchen einzulegen. Es gibt nicht nur eine eigene Wortkreation hierfuer ("Powernap"), sondern sogar dafuer bereitgestellte Plaetze ("Powernap Area").

Interessant sind dafuer die riesigen und langen Trucks, die man staendig sieht, so genannte Road Trains. Sie sind nicht nur hoeher und deutlich laenger als in Deutschland fahrende LKWs, sondern floessen einem gerade auf kleineren Strassen auch gehoerigen Respekt ein. Bei Geschwindigkeiten von ueber 100 km/h sind da wohl schon etliche Windschutzscheiben von entgegenkommenden PKWs durch Steinschlag zu Bruch gegangen.
Hier zwei kleinere Exemplare, die wirklich grossen haben wir noch nicht vor die Linse bekommen.

Skippy und Co

Da mir schon wiederholt gesagt wurde, dass es alles andere als selbstverstaendlich ist, so viele Tiere tatsaechlich in der Natur anzutreffen, hier noch ein paar Fotos zu diesem Thema. Auch wenn wir uns teilweise vorkommen wie im Zoo: die Tierchen auf den Bildern sind alle frei lebend und wir haben nirgendwo Eintritt bezahlt.


In Anglsea gibt es einen Golfplatz, auf welchem seit laengerem eine grosse Kaenguru-Familie lebt. Macht das Spielen nicht einfacher, aber sicher interessanter.


An anderen Orten wie hier noerdlich der Grampians erfreuen sich grosse Kaenguru-Herden an den Schafweiden, denn dort gibt es gruenes Gras und Wasser im Ueberfluss. Die Farmer selbst sind davon alles andere als begeistert.


Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das nun Kakadus sind oder nicht. Auf jeden Fall fliegen die hier teilweise in Schwaermen zu fuenfzigst oder mehr durch die Luefte. Einen Wecker braucht man dann auch nicht, denn morgens (und abends) ist das Gekraechze mehr als laut.


Manche Papageien sind wohl schon so gut von anderen Campern gefuettert worden, dass sie keine Scheu mehr vor Menschen haben und sich einfach mal auf die Schulter setzen. Da faellt es auch echt schwer, ihm nicht ein Stueckchen Brot zu geben.


Jemand zuhause? Die Koalas sehen zwar super putzig aus, sind aber so apathisch, als wuerden sie Valium zum Fruehstueck nehmen. Dies kommt wohl daher, dass sie die Giftstoffe in den Eukalyptusblaettern verdauen muessen und ein aus Energiespargruenden sehr kleines Hirn haben.


Bei Koroit an der Suedkueste gibt es ein paradiesisches Naturschutzgebiet in einem alten Vulkankrater. Beim Durchwandern kam uns eine Gang von 10 Emus entgegen. Bei Angriffen dieser drittgroessten Vogelart soll man sich aufstellen und den Arm ueber dem Kopf in die Hoehe halten, so dass sie denken, man selbst ist ein noch groesseres Emu.


Zuerst dachte ich, ich haette eine neue (ausserirdische?) Spezies entdeckt, aber es ist wohl nur eine spezielle Kaeferart, die sich hier nahe unserer Waescheleine sonnt.

Wasser, diesmal mehr als genug

Hallo mal wieder aus dem heissen Zentrum Australiens. Wir sind gerade in Alice Springs inmitten des Outbacks, und bei 37 Grad im Schatten kommt es wie gerufen, dass es hier ein schickes Internet-Cafe mit Klimaanlage und schneller Internet-Anbindung gibt.

Die letzten Tage verbrachten wir zum grossen Teil auf der Great Ocean Road, einer gut ausgebauten Strasse an der suedoestlichen Kueste Australiens. Fuer diese 250 km lange Strecke benoetigten wir geschlagene 2 bis 3 Tage, da man wirklich staendig anhalten muss, um die teils spektakulaeren Felslandschaften zu besichtigen. Ich lasse einfach mal die Bilder fuer sich sprechen.


Endlose Straende, und da wir ausserhalb der Saision reisen auch kaum Menschen in Sichtweite. Leider bremst hier nichts mehr die aus dem Sueden kommende Kaelte der Antarktis, so dass an Baden nicht wirklich zu denken war.


Die so genannten 12 Apostel, auch wenn nur 8 zu sehen sind


Hier die London Bridge. Bis 1990 war hier ein doppelter Bogen, dann stuerzte der linke Teil in die Fluten. Die beiden Touristen, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der rechten Haelfte befanden, waren darueber alles andere als gluecklich. (Sie wurden wenige Stunden spaeter mit einem Helikopter gerettet.)


The Grotto


Hier sanken im Laufe der Jahre so viele Schiffe, dass dieser Kuestenabschnitt nun den Namen Shipwreck Coast traegt

Sonntag, 25. November 2007

Willy?

Neulich auf der Tasmanian Peninsula. Wir fanden zufaellig einen nahezu perfekten Strand: einsam und verlassen, glasklares und tuerkis scheinendes Wasser, weisser sauberer Sand. Und um das ganze noch zu toppen kam aufgeregt ein Einheimischer und erzaehlte von einem Wal, der hier gerade in der Bucht herumschwimmt. Und tatsaechlich: nur wenige Minuten spaeter bekamen wir ihn zu Gesicht. Er schwamm keine 15 Meter von unserem Standpunkt am Strand entfernt parallel zum Strand. Ab und zu tauchte er etwas auf.. mal war sein Kopf zu sehen, mal seine Schwanzflosse. Wir waren sprachlos.

Und das, nachdem wir erst einen Tag zuvor von anderen Touristen auf Delfine aufmerksam gemacht wurden, die in der Naehe eines anderen Strandes gerade auf Jagd waren. Wir bekamen drei von ihnen gleichzeitig zu sehen, aber fuer ein Foto hat es leider nicht gereicht.
Ich wuerde gerne viel mehr schreiben und noch viel mehr Bilder zeigen, auch etwas schoener aufbereitet, aber leider ist das Arbeiten an den PCs hier in den Internet-Cafes nicht so praktikabel, wie ich es gerne haette. Nun ja, ab und zu hoert Ihr von uns und seht auch noch ein paar Bilder, das ist doch schonmal was :)
Wir sind in den letzten Tagen von Melbourne aus die Great Ocean Road entlanggefahren. Morgen geht es in die Grampians, eine Gebirgskette, und uebermorgen muessen wir in Adelaide unser Auto abgeben. Im Anschluss fliegen wir ins Outback, genauer gesagt nach Alice Springs, um dort fuer 4 bis 5 Tage wohl die heisseste Phase unseres Urlaubs zu erleben (rein von der Temperatur her).
Ob das angenehmer wird als die Kaelte bei Euch? Mal sehen :)

Freitag, 23. November 2007

Wasser

Am letzten Sonntag, 18.11.07, fand unsere letzte grosse Wanderung auf Tasmanien statt. Ausgangspunkt war der Nationalpark auf der Tasmanian Peninsula, in dem wir am Abend vorher angekommen waren.
Die Tour sollte ca. 8 Stunden dauern und wir nahmen ca. 1,5 Liter Wasser pro Person (also 3 Liter insgesamt :) mit. Da es schon so viele andere Dinge wie Wechselklamotten (sehr unstabiles Wetter), feste Nahrung, Kameras etc. mitzunehmen galt, wollten wir hier etwas Gewicht sparen. Es wuerde ja sicher ausreichend Gebirgsbaeche geben, an denen wir nachtanken konnten.
Kurz nach dem Start konnten wir schon auf die Bucht zurueckblicken, die sich direkt hinter unserem Zeltplatz befand.

Dann ging es erstmal im Wechsel steil bergauf und bergab, bis wir das erste Ziel, Cape Hauy, erreicht hatten. Wie von den Einheimischen versprochen, gab es hier tolle Klippen zu bewundern.



Ebenfalls versprochen wurde uns, dass es teilweise atemberaubend nah an tiefen Abgruenden zu wandern gilt. Auch hier wurden wir nicht enttaeuscht.

Die Kuestenabschnitte hinter uns wurde es noch steiler, diesmal durch bilderbuchhafte Dschungelgebiete. Die Atmosphaere dort laesst sich so gut wie garnicht auf Fotos wiedergeben, aber dennoch ein paar Impressionen von dort.

Die Wasservorraete gingen angesichts der klimatischen Bedingungen und der Anstrengung schnell zur Neige, und noch immer war kein Bach aufzufinden. Zudem waren wir uns des Weges nicht mehr so sicher, da die Angaben des vorher zum Weg befragten Rangers nicht zur eigentlichen Strecke passten. Nun gut, noch gab es ja die Moeglichkeit, umzukehren. Aber unsere Motivation war ungebrochen, zumal wir noch nicht den Gipfel des 1280m hohen Mount Fortescue erreicht hatten.

Nach einer weiteren Stunde war auch dieses Ziel bewaeltigt, und so langsam stellten sich Differenzen ein, ob wir den bekannten Weg zurueck gehen oder den Worten des Rangers vertrauend weiter den Rundweg ablaufen sollten. Zurueck waere ja langweilig gewesen, also weiter voraus und hoffen, dass sich bald mal ein Bach mit Trinkwasser auffinden laesst.

Nach dem Gipfel ging es steil bergab - wie schoen - doch gleich danach auch wieder steil bergauf. 2000 Hoehenmeter hatten wir nun sicher schon bewaeltigt, und die Kraefte schwanden bereits merklich. Die Sonne wuerde in ca. 4 Stunden untergehen, und der Weg zurueck wuerde laenger dauern, also konnten wir nur noch auf den Weg nach vorne vertrauen. Wenn doch nun endlich mal ein Bach kaeme, oder zumindest ein Schild, das unsere eingeschlagene Richtung bestaetigt.

Es kamen einige Baeche, oder eher: ausgetrocknete Bachlaeufe. Einer fuehrte Wasser, aber das stand eher still und war so modrig, dass wir es nichtmal mit Hilfe unserer keimtoetenden Silberionen-Tabletten trinken wollten.

Die Dunkelheit stand in 3 Stunden bevor und wir malten uns bereits gedanklich aus, wie wir mitten im Dschungel in den Bergen uebernachten muessen, ganz ohne Zelt, Schlafsack und sonstige Hilfen. Bei den Erfahrungen der letzten Tage mit der lokalen Tierwelt ein Gedanke, mit dem wir uns beim besten Willen nicht anfreunden konnten.
Also Zaehne zusammenbeissen und weiter. Alle Aengste und Bedenken verflogen, als nach weiter 10 Minuten das erloesende Schild vor uns auftauchte. Der Weg war richtig, und in nur 2 Stunden wuerden wir unser Zelt wieder erreicht haben. Da fiel auch der extreme Wasserbedarf nicht mehr so ins Gewicht. Wir konnten ja spaeter am Zelt ausreichend BierFluessigkeit trinken.

Letztlich kamen wir wohlerhalten am Zelt an und tranken erstmal eine 3-Liter-Flasche Wasser leer. Puh.

Vielleicht war es etwas blauaeugig, nur so wenig Trinkbares mitzunehmen, aber selbst der Ranger war erstaunt, dass die Baeche alle ausgetrocknet waren, und bei solch strapazioesen Unternehmungen ist mal ueber jedes Kilo an Gepaeck, dass man einsparen kann, froh. Zudem stimmten alle Weg- und Zeitangaben, die wir im Voraus erhielten, nur sehr vage mit den Tatsachen ueberein.

Gegen Ende des Weges lud sich Stefan noch ein Stueck Feuerholz vom Wegesrand auf und trug es mit sich, um das abendliche Lagerfeuer deutlich zu verlaengern. Vorfreude auf Erholung mobilisiert ja so einige Kraefte. Als der Klotz im Feuer lag, offenbarte sich sogleich unerwuenschter Inhalt: ein Skorpion kroch aus dem Inneren heraus! Er verendete trotz Rettungsversuchen fuer dieses zwar giftige, aber dennoch schuetzenswerte Lebewesen recht schnell in den Flammen.


Nein, hier ist kein Skorpion zu sehen. Nur zwei erschoepfte Wanderer am Lagerfeuer.

Dienstag, 20. November 2007

Begegnungen

Hier unsere Erlebnisse vom Dienstag und Mittwoch, 14.11.07, auf Tasmanien

Einen Tag nach unserer Ankunft auf Tasmanien fuhren wir mit unserem Mietwagen ca. 250 km durch das Landesinnere, um zum Nationalpark Lake St. Claire zu gelangen. Das Linksfahren ist zwar etwas gewoehnungsbeduerftig, aber eigentlich kein Problem. Lediglich das Blinken gestaltet sich schwierig, denn der Blinkhebel befindet sich auf der anderen Seite des Lenkrads (im Vergleich zu deutschen Autos). Aber die Einheimischen wissen bestimmt schon: wenn jemand bei schoenstem Wetter ploetzlich die Scheibenwischer anmacht und abbremst, moechte er wahrscheinlich abbiegen.

Wer geht bei solchen Hinweisen nicht gerne wandern?

Ein idyllischer Platz zum Zelten, oder? (Foto Stefan)

Im Park angekommen haben wir uns fuer den abgelegenen und eigentlich nur aus einer Sandflaeche am Ufer des Sees bestehenden Campingplatz entschieden (und nicht fuer den kommerziellen mit Toilette, fliessend Wasser und Beleuchtung). Das sollte sich alsbald als sehr gute Wahl herausstellen: fernab allen Trubels und im Umkreis von 1 km ohne weitere Menschen ausser uns traute sich naemlich schon waehrend dem Zeltaufbau ein Pademelon, also ein Exemplar der kleineren tasmanischen Kaenguru-Variante in unsere Naehe. Fuer mindestens 20 Minuten graste es keine 10 Meter entfernt von uns, und es hatte sogar Nachwuchs an Bord. Wir waren sprachlos.

(Foto Stefan)

Wenig spaeter, naemlich beim Betreten des Zeltes nach Sonnenuntergang, hatte ich die naechste Begegnung der tierischen Art. Innerhalb des Vorzeltes erspaehte ich eine Spinne, ca. 5-10 cm im Durchmesser. Den freundlichen Hinweisen meiner netten Arbeitskollegen sei dank war ich gewahr, dass solche relativ kleinen Exemplare z.B. zur Gattung der toedlich giftigen Trichternetzspinne zaehlen konnten. Die Spinne selbst war nach der panikartigen Flucht (also der von mir selbst) nicht mehr aufzufinden, aber Ihr koennt Euch vorstellen, dass ich nur recht unruhig eingeschlafen bin, immer auf der Lauer nach unerwuenschten Gaesten im Zelt.
Mitten in der Nacht gab es ploetzlich scharrende Geraeusche am Zelt, aber nach mehrmaligen Klopfen gegen die Innenwand und Einholung aller aussen befindlichen Lebensmittel war dann Ruhe. Der Besucher allem Anschein nach nur ein Opossum. Hier ein Bild, das ich wenige Tage spaeter von einem anderen Exemplar machen konnte.



Am fruehen Morgen ging es auf einer sportliche Wandertour zum Mount Rufus, die ca. 7 Stunden in Anspruch nehmen sollte. Die Landschaften beim Aufstieg zu diesem 1400 Meter hohen Berg (Startpunkt in 700 Meter Hoehe) wechselten fast im Stundentakt, allesamt sehr reizvoll und fotogen.


Auch das Wetter wechselte: hatten wir anfangs noch sehr schoenes Wetter, so waren am Gipfel kaum noch Plusgrade zu verzeichnen und wir kamen - wie auch Ihr in Deutschland - in den Genuss, Schnee in die Hand nehmen zu koennen.


Fotos von uns beiden auf dem auesserst windigem Gipfel wollten wir eigentlich nicht zeigen, da die Kombination von Muetze, Sonnenbrille, Halstuch, Winterjacke und anstrengungsbedingt hochroten Koepfen nicht so trendy ist, aber ein Foto ohne diese Montur gab es doch noch. Zum Glueck ist uns waehrend der gesamten Strecke nur ein einziger Mensch ueber den Weg gelaufen, und der war selbst ziemlich interessant "eingepackt".

(Foto Stefan)

Auf dem Rueckweg (ueber eine andere Route) war das Klima wieder angenehmer.

(Foto Stefan)

Da wir die groesste Anstrengung schon hinter uns hatten, waren wir gut gelaunt und wieder so flott unterwegs, dass wir erst in 2-3 Meter Entfernung bemerkten, dass sich direkt vor uns eine ca. 1,5 Meter lange Tiger Snake sonnte. Wir blieben wie erstarrt stehen, doch legte diese Giftschlange auch keinen Wert auf solche Begegnungen und verschwand recht schnell im Unterholz. An ein Foto war da nicht zu denken, aber ich konnte heute im Tasmanian Museum in Hobart ein Bildchen knipsen.


Auf dem weiteren Weg begegnete uns noch ein Exemplar, aber diesmal waren wir besser vorbereitet, da wir beim Laufen nun schon weiter voraus auf den Weg blickten.

Dann gab es neben den zahlreichen Voegeln und kleinen Echsen noch Forester Kaengurus (deutlich groesser als das Pademelon), Ameisenigel und ein Wombat zu sehen, dass in einer aeusserst sympathischen und gemuetlichen Weise an unserem Zelt vorbeitrottete.


Ist er nicht putzig? (Foto Stefan)


Ein Ameisenigel am Wegesrand. Auch er liess sich nicht wirklich von uns stoeren. (Foto Stefan)

Nachdem wir gemuetlich ausgeruht und mit dem Campingkocher lecker gekocht hatten, ging es ab ins Zelt zum wohlverdienten Schlaf. Wie in der Vornacht auch wurden wir wieder von naechtlichen Gestoeber an unserem Aussenzelt geweckt. Wieder ein Opossum, dachten wir beide noch schlaftrunken, doch als das Tier zwei kreischende Schreie direkt neben mir ausspieh wurden unsere Adrenalinspiegel in astronomische Hoehen gepumpt. Diese Schreie waren dermassen angsteinfloessend, ich versuche erst garnicht, dass hier zu beschreiben. Das Viech selbst ist dann auf allen Vieren davongetrabt, aber wir waren fuer den Rest der Nacht echt bedient. Am Tag darauf haben wir mit dem Ranger gesprochen, der uns versicherte, dass es eine echte Ehre sei, einen tasmanischen Teufel so nahe in der Natur erleben zu duerfen. Die Spuren im Sand um das Zelt zeigten, dass tatsaechlich nur die ca. 30 cm zwischen Vorzelt und Zelt den Ursprung des Schreis und mein Ohr trennten. Eine Ehre, auf die ich gerne verzichtet haette, aber andererseits war es ein Erlebnis, an dass wir bestimmt noch lange denken werden.

Demnaechst gibt es noch einen Bericht ueber weitere Erlebnisse auf Tasmanien, aber wir selbst werden morgen vormittag nach Melbourne fliegen und von dort innerhalb von ca. 7 Tagen die Great Ocean Road nach Adelaide abfahren.

Freitag, 16. November 2007

Schmuggeln für Anfaenger

Wie es sich momentan ergibt, komme ich wohl nicht so oft dazu, hier die Erlebnisse einzutragen, wie ich es gerne moechte. Aktuell ist es so, dass ich entweder keine Zeit habe zu schreiben, oder falls ich Zeit habe, es keine Moeglichkeit gibt, ins Internet zu gehen. Die Zeltplaetze der tasmanischen Nationalparks haben eben eine noch schlechtere Internetanbindung als manche Orte im tiefsten Brandenburg.
Daher gehe ich jetzt dazu ueber, die Ereignisse auf Papier festzuhalten und online zu stellen, falls sich die Moeglichkeit dazu ergibt.
So begab es sich also am Dienstag, 12.11.07, dass wir das schoene Sydney Richtung Tasmanien, einer zu Australien gehoerenden Insel verliessen. Einen Flug von ca. 2 Stunden spaeter sah ich mich unverhofft einem tasmanischen Zollbeamten und dessen Schnueffelhund (sniffer dog) schaetzungsweise derselben Nationalitaet gegenueber, die mir die versuchte Einfuhr von illegalen Substanzen vorwarfen (der Hund via aufgeregtem Schnueffeln an meinem Handgepaeck, der Zoellner muendlich) - und wie sich herausstellen sollte: zu Recht!
Um meine Schmach noch zu vergroessern wurde der gesamte Vorgang von einem asiatischen Kamerateam (in HD?) gefilmt, da wohl mal wieder eine Real-Life-Doku gedreht werden sollte, diesmal mit mir in einer unverhofft tragenden Rolle ("Tasmaniens duemmste Schmuggler" oder so aehnlich).


Gluecklicherweise handelte es sich bei dem Schmuggelgut um nichts weiter als einen handelsueblichen Apfel, aber Obst jeglicher Art unterliegt den Quarantaene-Bestimmungen auf einer isolierten Insel wie dieser hier. Bis zu 100 AU$ stehen als Strafe an, aber der Spott meines Mitreisenden Stefan schien dem Zoellner wohl schon Strafe genug.
Das hoehnische Gelaechter blieb ihm aber keine 5 Minuten spaeter im Halse stecken, denn das Gepaeckfliessband wollte seinen grossen Backpacker-Rucksack nicht erscheinen lassen. Tatsaechlich war dieser in Sydney zurueckgeblieben, da sich der "Tag" bzw. das Anhaengeschildchen offenbar verselbstaendigt hatte und das Gepaecksystem nicht mehr wusste wohin mit dem guten Stueck.
Zum Glueck sind wir gut im Improvisieren und konnten bis zur fuer den Abend angekuendigten Eilzustellung des Rucksacks den Tag sinnvoll nutzen. Hinauf mit dem Mietwagen auf den nahegelegenen Mount Wellington (1270 Meter), der uns eiskalte Winde, atemberaubende Landschaften und weitraeumige Ausblicke auf die tasmanische Hauptstadt Hobart gewaehrte.





Nach dem Eintreffen des fehlenden Gepaecks war es schon dunkel, so dass unser erster Zeltaufbau dieser Reise unter erschwerten Bedingungen stattfinden musste.
Ein ereignisreicher Tag, doch die wahren Abenteuer, die man sich von Tasmanien erhofft, wie z.B. Begegnungen mit furcheinfloessenden, giftigen oder einfach nur putzigen Tierchen, die sollten wir erst in den naechsten Tagen erleben. Also, dranbleiben ;)

Sonntag, 11. November 2007

Von den blauen Bergen kommen wir..

Hallo, heute zum letzten mal aus Sydney.
Da die Nachtaufnahmen von Hong Kong so gut bei Euch ankamen und ich dank Stefans Stativ auch hier wieder schoene Bilder knipsen konnte, hier zwei Ergebnisse unserer Fotosession von vorgestern:





Leider nicht ganz eben, aber hier noch eine Aufnahme des Hafens aus groesserer Entfernung. Es ist ein herrliches Wohngebiet hier, mit Meer, Ruhe, Naehe zur Innenstadt und vielen netten Menschen.
In der Innenstadt selbst ging es Samstag abend ziemlich proletenhaft zu. Die aufgemotzten Autos mit heruntergekurbelten Fenstern und bis zum Anschlag aufgedrehten Stereoanlagen fuhren in so grosser Anzahl hier herum, dass es kaum auszuhalten war, fast als haette der Golf-GTI-Tuning-Club hier sein Jahrestreffen veranstaltet. Zum Glueck gab' es noch ein paar ruhigere Ecken.



Heute ging es in die nahegelegenen Blue Mountains, die ihren Namen dem Eukalyptus verdanken. Die unzaehligen Baeume lassen soviel Eukalyptusoel verdunsten, dass auf eine gewisse Entfernung ein leicht blauer Nebel die Landschaft umhuellt. In den hinteren Auslaeufern dieser Landschaft ist das hier auch ein bisschen zu erkennen.
Nach vielen Stunden des Wanderns waren unsere Atemwege also voellig frei :)
Es gab viele Voegel zu beobachten, und wir haben mehrere Schwaerme von Kakadus in voelliger Freiheit ueber dieses weitlaeufige Gelaende fliegen sehen. Die eingesperrten Exemplare dieser Gattung koennen einem angesichts dieser Eindruecke wirklich nur leid tun.



Die naechste Nachricht kommt aus Tasmanien, und dann wird es sicher wieder viele Eindruecke aus der Natur zu berichten geben.
A.

Freitag, 9. November 2007

Oh my god I can't believe it

.. I've never been this far away from home!

So oder aehnlich sangen es die Kaiser Chiefs und mir geht es eben genauso. Zwei Fluege mit einmal ca. 9700 und einmal ca. 7400 km brachten mich hierher, und nun sitze ich in Sydney an einem der furchtbarsten Computerterminals, die ich jemals vor mir hatte, und versuche, einigermassen fehlerfreie Saetze einzuhacken.

Viel Zeit habe ich wie immer in den letzten Tagen auch nicht, aber ich versuche es mal. Also, direkt nach Ankunft am Flughafen in Sydney waren unsere Gefuehle noch etwas gemischt. Zwar waren die anderen Passagiere sehr nett, aber die Zollbeamten umso weniger. Unsere noch verpackten Suessigkeiten aus Hong Kong wurden sehr genau unter die Lupe genommen, da man hier wirklich kaum organisches Material ohne vorherige Pruefung einfliegen darf. Nachdem unsere Rucksaecke gescannt wurden durften wir auch sogleich unser Zelt auspacken. Es musste geprueft werden, ob sich an den Heringen eventuell noch Erde aus einem anderen Land befindet. Ich weiss nicht, was das zur Folge gehabt haette, aber gluecklicherweise war unser Zelt fabrikneu und wir wurden ungeschoren aus dieser Schikane entlassen.

Danach lief aber alles perfekt, bis auf das regnerische Wetter. Die Menschen hier sind sowas von nett, zuvorkommend, offen und ungestresst, es ist kaum zu glauben. Man sagt sogar zum Busfahrer "Dankeschoen" wenn man den Bus verlaesst. Zwar sollen sie den vielen immigrierten und immigrierenden Asiaten nicht so freundlich gegenueber stehen, aber gut, dass soll mich jetzt nicht wirklich stoeren. Immerhin scheint der Ruf der Deutschen hier deutlich positiver zu sein als in manchen anderen Laendern.

Wir sind noch bis Montag hier, danach geht es fuer 9 Tage nach Tasmanien.
Sydney ist eine faszinierende Stadt und im Gegensatz zu Hong Kong viel entspannter und angenehmer. Hier ein kleiner Schnappschuss vom Hafen. Ein Bild, das wahrscheinlich jeder schonmal so oder aehnlich gesehen hat, aber trotzdem gut, um einen kleinen Eindruck zu vermitteln.



Hier ein Bild von den zu beachtenden Hinweisen am etwas entfernten Strand. Eines der Symbole sagt, dass hier kein Alkohol getrunken werden darf. Man darf das auch nicht in den oeffentlichen Verkehrsmitteln, nichtmal ein offenes Bier mit sich fuehren. Und die normalen Kioske duerfen keinen Alkohol verkaufen. Ich dachte schon, in Deutschland waeren manche Dinge ueberreguliert. Zudem musste ich gestern dem Tuersteher eines Clubs meinen Ausweis zeigen, um meine Volljaehrigkeit unter Beweis zu stellen. Und ich Naivling dachte schon, aus diesem doofen Alter waere ich endgueltig heraus :)




Auch die Buddy Bears waren schon hier. Irgendwie sind sie mir immer einen Schritt voraus.
Aber kein Wunder, es handelt sich hier ja schliesslich um eine bayrische Variante. Nach dem Trauerspiel um Braunbaer Bruno haette ich als Baer auch ganz schnell das Weite gesucht.



Liebe Gruesse und bis bald
A.

Donnerstag, 8. November 2007

HK Nachtrag

Hier noch ein kleiner Nachtrag mit Bildern von 2 alten Bekannten vor einer der Skylines von Hong Kong. Fuer die Nicht-Berliner: das erste zeigt einen der Buddy-Baeren, die lange in Berlin standen und nun in der Welt verstreut sind. Zu dem Herren auf dem zweiten Bild muss ich denke ich nicht mehr viel sagen. Er wird als ehemaliger Einwohner von HK dort aehnlich verehrt wie Jackie Chan, der ueber eine beeindruckende Villa im Luxusviertel verfuegt.





Und ja, wir sind nun in Sydney gelandet und haben schon viele sehr positive Eindruecke sammeln koennen. Dazu aber erst demnaechst mehr..

Mittwoch, 7. November 2007

Good-Bye Hong Kong

Nachdem wir nun ca. 2 recht anstrengende Tage in Hong Kong verbracht haben, geht es nun weiter nach Sydney. Mangels Zeit und Gelegenheit komme ich erst nun hier am Flughafen dazu, mal wieder kurz ein paar Neuigkeiten zu schreiben.
Diese Stadt ist wirklich faszinierend und man merkt ganz deutlich, dass Berlin noch lange nicht diese Groesse (ca. 7 Millionen Einwohner auf recht engem Raum) erreicht hat.. aber das ist auch ganz gut so, denn die Auswirkungen sind nicht nur positiv zu werten. In den bis zu 88 Stockwerken hohen Gebaeuden sind viele Sozialwohnungen untergebracht, und dort ist der durchschnittliche Lebensraum 8 Quadratmeter pro Person. Nicht selten teilen sich 3 Generationen einer Familie (ca. 8 Personen) eine Wohnung von 25 Quadratmetern Groesse. Auch dominiert hier wie in vielen anderen Grossstaedten der Auto- und Lastwagenverkehr die Strasse, und zusammen mit den Unmengen an Menschen, durch die man sich vor allem um die Mittagszeit draengen muss, ist das mehr als anstrengend.
Heute haben wir fast 2 Stunden benoetigt, um ein passables Restaurant in der Innenstadt zu finden. Unsere Kriterien waren bescheiden: eine Speisekarte mit auch fuer uns lesbaren Zeichen, hygienisch annehmbare Bedingungen und eine Speiseauswahl, bei der man einigermassen etwas fuer den eigenen Geschmack finden kann. Nachdem mir in nuscheligem chinesischem Englisch eine Auswahl an Vorspeisen geboten wurde, wo ich nur das Wort "Chicken" klar heraushoeren konnte und mich sodann dafuer entschied, landete dieser schnuckelige Teller auf meinem Tisch.
Bei naeherem Betrachten war die Freude allerdings nicht so gross, denn es handelte sich um gekochte Huehnerfusse. Unser chinesischer Tischnachbar war ebenso erstaunt wie wir, allerdings nur ueber die Tatsache, dass wir als Europaer so etwas bestellen. Als tapfere Maenner von Welt wollten wir dann aber doch nicht klein beigeben und haben auch ein paar kleine Bissen gewagt. Gar nicht so schlecht eigentlich.. schmeckt wie Huehnchen :)
Dafuer wurden wir abends wieder entlohnt mit spektakulaeren Ansichten, die vielleicht durch diese beiden Fotos wiedergegeben werden. Wir waren in ca. 400 Meter Hoehe auf dem "Peak", einem der Berge bzw. Huegel hier in der Stadt und konnten auf das bunte Treiben nach unten blicken.
So, unser Flieger hebt in einer Stunde ab und ich muss nun zum Ende kommen fuer heute.
Heute habe ich gehoert, dass es in Berlin nur noch 3 Grad hat. Ich bin in Gedanken bei Euch :)