Montag, 12. Januar 2009

Die Moskitos, meine Freundin und ich

Guatemala, eine Holzhuette im Regenwald, 3:30 Uhr nachts. Wir beide schlafen friedlich darin, durch das Moskitonetz gut von den boesen Blutsaugern abgeschirmt. Eine Kokosnuss loest sich von ihrem Baum und faellt ca. 10 Meter auf das Blechdach unserer Huette. Die Lautstaerke des Aufschlages hat sicher nicht nur uns aus den Traeumen gerissen. Egal, 5 Minuten spaeter waeren wir so oder so aufgewacht, denn dann begann ein tropischer Regen, wie man ihn sich staerker kaum vorstellen kann. Durch das Blechdach ist der Laerm kaum auszuhalten, und wir fuerchten schon, dass sich das Wasser bis zu unserem Bett aufstaut. Aber in weiser Voraussicht wurde die Huette auf Stelen gebaut, und so ueberstehen wir das einstuendige Trommelfeuer mit trockenen Fuessen und koennen noch etwas weiterdoesen.
Jedoch: im Vergleich zu den letzten beiden eine ruhige Nacht, denn zuvor konnten wir einen Teil der 2-woechigen Feiertage in Flores (Guatemala) "geniessen", in denen tagsueber und nachts ab ca. 4 Uhr alle 20 Minuten Boeller gezuendet werden. Und zwar keine niedlichen Ladykracher, sondern die Sorte Kracher, welche bei den Autos im Umkreis die Alarmanlage ausloest. Hatten sich die Autos wieder beruhigt, kam der naechste Boeller.

Und als waere das nicht schlimm genug, gab es da noch diese 15-koepfige Basketballmannschaft aus Belize in unserem Hostel, die ihren Tag gerne mal mit einem aus Bier bestehendem "deutschen Fruehstueck" (wie die Spieler es selber nannten) beginnt und fuer welche die Nacht auf keinen Fall zum Schlafen da ist.

Nun gut, Flores war nunmal der beste Ausgangspunkt, um zu einer der interessantesten Maya-Staetten zu kommen: Tikal. Aber es hat sich gelohnt: wir verbrachten einen sehr interessanten halben Tag in Tikal, das wieder inmitten des Dschungels liegt und so weitlaufig ist, dass man dort nicht haeufig anderen Menschen ueber den Weg laeuft. Hier auf die Maya-Kultur einzugehen waere sicher zuviel verlangt, aber fuer die Interessierten unter Euch bietet der Wikipedia-Eintrag hier einen guten Einstieg.

Tempel I: Einer der beiden Zwillingstuerme auf dem Grand Plaza. Der 44m hohe Turm diente nicht etwa wie bei den Aegyptern als Grabstaette, sondern als Staette fuer (Menschen-)Opfer.

Zum Glueck ist die Zeit der Opfergaben hier vorbei, daher konnten wir uns auf Tempel IV in 64m Hoehe in Sicherheit wiegen. Er wurde 741 n. Chr. fertig gestellt.


Die gesamte Stadt wurde spaetestens im 10. Jahrhundert von ihren bis zu 50.000 Einwohnern verlassen und der Natur ueberlassen. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie wiederentdeckt, und noch heute sind die meisten der Pyramiden komplett ueberwuchert. Von aussen ist bei diesen Erdhuegeln ausser der relativ markanten Grundform wirklich nichts zu erkennen, dass auf das historische Innenleben schliessen laesst.

Heute sind wir noch in Rio Dulce im Nordosten Guatemalas, und schaetzungsweise uebermorgen werden wir mit Bus und Boot auf eine der Inseln von Honduras uebersetzen.

Hier noch eine paar kleine Impressionen aus den letzten Tagen:

Ausser lauten Naechten hatte Flores dennoch ein paar nette Eindruecke zu bieten. Hier der Ausblick aus unserem Hostelzimmer (das uns zusammen ca. 8 Euro je Nacht gekostet hat).

Die Einreise nach Guatemala begleiteten etwas weniger strenge Kontrollen als in Deutschland. Hier das Einreiseamt, in dem wir unsere Stempel im Reisepass erhielten. Ausser einem netten "wie geht's?" / "¿como estas?" wurden uns keine weiteren Fragen gestellt, geschweige denn Interesse fuer unser Gepaeck gezeigt.

Some like it hot: Die altbekannte Tabasco-Sauce ist was fuer Anfaenger ;-)
Hier gibt's auch zum Fruehstueck schon Habañero-Sauce, dass es einem die Traenen nur so in die Augen treibt.

Angesichts dieser fachmaennischen Verkabelung kann man verstehen, warum hier schon mal der Strom ausfallen kann.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hey Ihr 2!
Macht echt Spaß Eure Reise hier online zu verfolgen - und gut zu sehen, dass Ihr guter Dinge seid ;-)
Viele Spaß weiterhin + bis denne!
Mike