Sonntag, 8. November 2009

Staatsoberhaeupter, tot und lebendig

Hallo aus Hoi An in Zentralvietnam,

Wir haben in den letzten Tagen wieder einige hundert Kilometer Richtung Sueden hinter uns gebracht und dabei das noerdliche Vietnam verlassen. Hier sind nun wieder einige Dinge anders als im Norden, beispielsweise bietet das Essen wieder neue leckere Varianten, aber weiterhin sind die Menschen sehr freundlich und sprechen jetzt sogar noch haeufiger Englisch. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass wir uns dem Sueden naehern, der ja zu Zeiten des Vietnamkrieges von den USA unterstuetzt wurde. Mit diesem Krieg haben wir uns in den letzten Tagen viel beschaeftigt, und er ist in all seinen Phasen nicht leicht nachzuvollziehen, zumal er ja knapp 30 Jahre dauerte und somit noch viel mehr umfasst als die 10 Jahre, in denen die US-Amerikaner mit ihren Truppen hier sehr aktiv beteiligt waren.
Vorgestern waren wir in der Demilitarisierten Zone, dem sogenannten Hot Pot waehrend des Krieges. Dort fand ein Grossteil der Kampfhandlungen statt, wodurch sich manche Doerfer veranlasst sahen, ihr Leben fuer letztlich sechs Jahre zum Grossteil in Tunneln zu verbringen.
Diesen bis zu 23m tief gelegenen Anlagen kann man nur mit Respekt begegnen, denn sowohl der Bau als auch das Leben darin forderten sicher viel Willen, Kraft und Ausdauer.
Nahm der Bombenhagel kein Ende, verbrachten 400 Leute bis zu 10 Tage und Naechte dauerhaft in dieser Anlage.
In Hue besichtigten wir die Verbotene Stadt und die Grabanlagen diverser vietnamesischer Kaiser. Kaum anderen Graebern vergleichbar erstreckt sich ein einzelnes Grab locker ueber mehr als einen Quadratkilometer, birgt Seen, Inseln und eine Vielzahl (zum Teil mehr als 50) pompoese Gebaeude. Die Bauzeit betrug beispielsweise im Falle des Kaisers Tu Duc mehr als 10 Jahre. Sein Leichnam selbst wurde nicht hier beigesetzt, sondern an einem geheimen Ort, zusammen mit vielzaehligen Schaetzen. Dieser Ort ist offiziell nach wie vor nicht gefunden worden, zumal die 200 Arbeiter, die es errichteten, im Sinne der Geheimhaltung allesamt gekoepft wurden.

Ein kleiner Eindruck der Tu-Duc-Grabanlage.


Dieses Hauptgebaeude des Grabes von Khai Dinh zeigt aufgrund der franzoesischen Besatzung starke europaeische Einfluesse.

Das Innere ist, obwohl schon viele Prunkstuecke entnommen wurden, noch immer sehr imposant.


Mittlerweile sind wir im wunderschoenen Hoi An angekommen, wo wir zur Abwechslung mal wieder einen strahlend blauen Himmel bewundern koennen. Es sind auch noch einige Spuren des kuerzlich hier wuetenden Taifuns Mirinae zu sehen, aber von dem haben wir zum Glueck nicht viel mitbekommen. Weiter unten noch zwei kleine Schnappschuesse am Rande.
Liebe Gruesse und bis bald
C. & A.
Das malerische Hoi An. Nicht umsonst ist die Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklaert worden.
Eine white lipped snake in freier Wildbahn. Sie hat offensichtlich gerade eine Mahlzeit zu sich genommen und nutzt dieses Tarnversteck, um sie in Ruhe zu verdauen.

Bei Besuch der verbotenen Stadt gab es ploetzlich viel Tam-Tam, und welch Zufall: wir konnten die daenische Koenigin Margrethe II, Kronprinz Frederik und seine Frau Kronprinzessin Mary aus naechster Naehe beobachten.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Royal werden se jetzt ooch noch. Na denn hoff ick ma, dass se sich in Deutschland überhaupt noch mit dem normalen Volk abjeben ;-)...

LG
Céline

Anonym hat gesagt…

Hallo Claudia, Andreas,

genieß noch ihre Reise. Und freut euch Koreanische Speisekarte. Es gibt in korea auch das Hundessen,aber ich habe niemals das Essen auf dem Tisch gesehen und andere Tiereessen von euren Bilder auch in korea nie gesehen.
Wenn ihr in Berlin wieder zurückkommt, serviere ich euch einige Koreanischen Essen.
Also dann, ich wünsche euch eine weitere schöne Reise und bis in Berlin.
Schöne Grüße von Heike.

Kiryong

Anonym hat gesagt…

Hallo Andy,
ich freue mich jeden Tag über deine wirklich interessanten Berichte.
Freue mich schon dich wiederzusehen,
Liebe Grüße auch an Claudia und von Maxine!!Das mit den Hunden habe ich ihr lieber nicht gezeigt!
Liebe Grüße
Deine Julia

A. hat gesagt…

Celine, wenn wir uns in Deutschland nur mit Kaisern und Koenigen abgeben wuerden, waeren wir ja bald sehr einsam :-) Bliebe ja nur Kaiser Franz.
Kiryong, au ja, wir freuen uns auf Deine Kochkuenste! Sehr nett von Dir!
Julia, ja, ist wohl besser, wenn Du das Maxine nicht zeigst. Freue mich auch schon auf Euch!
Liebe Gruesse
A.

Ingrid und Uwe hat gesagt…

Hallo Ihr beiden, wir hoffen an Euch ist (nach der Kanutour) noch alles dran - wenn Euch der Baer gefressen hat, dann koennt Ihr diese Zeilen ja eh nicht mehr lesen hihi....Wir sind gespannt auf Eure Bilder und den Reisebericht von der "Salmon River Kanutour".
Besucht uns mal am Bodensee.
Viele Gruesse aus (noch) Vancouver,
Ingrid und Uwe