Vor Beginn unserer Reise hatten wir ja über drei voraussichtliche Aktionen im Urlaub spekuliert und diese auch hier angekündigt. Ich zitiere mal die eigenen Worte:
"Aller Voraussicht nach werden wir Tauchen gehen, uns von den Einheimischen mit dem Motorroller über den Haufen fahren lassen und als europäische Gesandte eine Feuerzeug-Fabrik besichtigen."
Gut, die Tiefe des Meeres haben wir uns angesehen. Im zweiten Punkt weicht die Realität etwas ab, denn ich wurde nur von einem Fahrrad und nicht von einem Roller angefahren. Glücklicherweise war es nicht weiter schlimm, aber über den stark betrunkenen vietnamesischen Fahrer, der nicht einen Laut der Entschuldigung von sich gegeben hat und einfach weiterfuhr, habe ich mich schon etwas geärgert.
Bliebe noch Punkt drei, die Feuerzeugfabrik. Einige von Euch haben tatsächlich nachgefragt, daher hier ein paar Worte dazu: Es war geplant, eine Fabrik im Norden des Landes zu besuchen, denn im Bekanntenkreis gibt es eine gute geschäftliche Beziehung zu dieser, und da bot sich solch ein kleiner Besuch an. Man hätte sehen können, ob die Arbeitsbedingungen denn stimmen und auch, ob viele Kinder bei der Produktion beteiligt sind. Nachdem die Fabrik-Besitzer zunächst einem Besuch gegenüber aufgeschlossen waren, gab es vorab per Mail eine Vielzahl von Einschränkungen. Man bräuchte zwei Wochen vorher genau Bescheid, und außerdem müssen die Verantwortlichen erst aus Hong Kong anreisen, und naja, irgendwann dachten wir uns, sie wollen wohl doch keine Besucher haben.
Als kleinen Ersatz hier ein paar Eindrücke aus einer Fabrik zur Herstellung von Ess-Stäbchen. Hier gab es vorher garantiert keine Absprachen, denn sie liegt fernab der touristischen Pfade und wir sind eher zufällig mit unserem Guide an ihr vorbeigefahren und legten spontan einen Stop ein.
Die Stäbchen werden aus Bambus hergestellt, der hier überall und auch sehr schnell wächst. Innerhalb von ein bis zwei Jahren kann er unter den hiesigen Bedingungen eine Höhe von 15 Metern erreichen. Überhaupt haben wir auf unserer Reise sehr viel über diese vielseitige Pflanze gelernt. Man kann sie als Ersatz für Stahl für Baugerüste nutzen, in jungen Jahren kann man sie prima essen, sie ist auch ein guter Brennstoff und ja, aus einer ausgewachsenen Pflanze kann man sicher eine riesige Menge Ess-Stäbchen zaubern.
Die Bäume werden in den Wäldern flussaufwärts gefällt und dann einfach ins Wasser geworfen. Die Strömung treibt sie weiter und hier werden sie dann herausgefischt.
Mit einer Art Seilwinde kommen sie nach oben und werden dann in ess-stäbchen-lange Stücke gesägt. Die grosse Säge wird von einem jungen Mann bedient, der nur noch ein Bein hat. Die Vermutung liegt nahe, dass das etwas mit dem sich eher ungeschützt bewegenden Sägeblatt zu tun hat, aber wir fragen nicht nach.
Anschließend werden die runden Stücke längs halbiert und mit ein paar sehr einfachen Maschinen so weit zerkleinert, dass sie schon die fertige Endform besitzen.
Bliebe noch Punkt drei, die Feuerzeugfabrik. Einige von Euch haben tatsächlich nachgefragt, daher hier ein paar Worte dazu: Es war geplant, eine Fabrik im Norden des Landes zu besuchen, denn im Bekanntenkreis gibt es eine gute geschäftliche Beziehung zu dieser, und da bot sich solch ein kleiner Besuch an. Man hätte sehen können, ob die Arbeitsbedingungen denn stimmen und auch, ob viele Kinder bei der Produktion beteiligt sind. Nachdem die Fabrik-Besitzer zunächst einem Besuch gegenüber aufgeschlossen waren, gab es vorab per Mail eine Vielzahl von Einschränkungen. Man bräuchte zwei Wochen vorher genau Bescheid, und außerdem müssen die Verantwortlichen erst aus Hong Kong anreisen, und naja, irgendwann dachten wir uns, sie wollen wohl doch keine Besucher haben.
Als kleinen Ersatz hier ein paar Eindrücke aus einer Fabrik zur Herstellung von Ess-Stäbchen. Hier gab es vorher garantiert keine Absprachen, denn sie liegt fernab der touristischen Pfade und wir sind eher zufällig mit unserem Guide an ihr vorbeigefahren und legten spontan einen Stop ein.
Die Stäbchen werden aus Bambus hergestellt, der hier überall und auch sehr schnell wächst. Innerhalb von ein bis zwei Jahren kann er unter den hiesigen Bedingungen eine Höhe von 15 Metern erreichen. Überhaupt haben wir auf unserer Reise sehr viel über diese vielseitige Pflanze gelernt. Man kann sie als Ersatz für Stahl für Baugerüste nutzen, in jungen Jahren kann man sie prima essen, sie ist auch ein guter Brennstoff und ja, aus einer ausgewachsenen Pflanze kann man sicher eine riesige Menge Ess-Stäbchen zaubern.


Um nicht allzu aufdringlich zu werden, verzichten wir auf Fotos im Inneren der Fabrik. Ja, die Hütte ohne Wände und mit dem Blechdach ist tatsächlich die gesamte Fabrik.
Wir sehen viele recht junge Arbeiter und Arbeiterinnen, die für ihre 6-Tage-Woche umgerechnet etwa 60 Euro im Monat bekommen. Es ist unwahrscheinlich laut, einen Gehörschutz oder überhaupt irgendeinen Schutz vor den vielzähligen Gefahren sehen wir jedoch nirgends. Kinder oder allzu junge Jugendliche zum Glück auch nicht.
Die Gewinnspanne muss angesichts der niedrigen Löhne und Materialkosten wirklich enorm sein, gerade wenn sie in der westlichen Welt verkauft werden sollten. So bekommt man eine gute Ahnung, warum grosse Firmen wie Nike in Vietnam bzw. Asien produzieren lassen. Die Einheimischen hier sind zwar froh, einen Job und regelmäßig Geld in der Tasche zu haben, aber von einem fairen Verhältnis zwischen dem Endpreis und ihrem Lohn sind sie meiner Meinung nach weit entfernt. Eine schwierige moralische Problematik, die uns aber in den weiteren Jahren der Globalisierung sicher noch desöfteren zu denken geben wird. Gerne höre ich Eure Meinungen dazu.Wir sehen viele recht junge Arbeiter und Arbeiterinnen, die für ihre 6-Tage-Woche umgerechnet etwa 60 Euro im Monat bekommen. Es ist unwahrscheinlich laut, einen Gehörschutz oder überhaupt irgendeinen Schutz vor den vielzähligen Gefahren sehen wir jedoch nirgends. Kinder oder allzu junge Jugendliche zum Glück auch nicht.