Montag, 17. Dezember 2007

Von Sommer auf Winter in 24 Stunden

Dieses Kunststueck werden wir morgen bewerkstelligen, wenn wir von Brisbane via Hong Kong nach Frankfurt fliegen. Wir sind auf jeden Fall vorgewarnt, was das Wetter angeht und werden uns moeglichst warme Kleider bereithalten. Immerhin regnet es hier heute noch mal richtig, um uns den Abschied etwas leichter zu machen, aber so viel leichter ist es dann auch nicht :(
In den letzten Tagen konnten wir auf jeden Fall noch schoen enstpannen, was nach den erlebnisreichen letzten Wochen auch noetig war. Zudem konnten wir beim "Steve Irwin (Crocodile Hunter) des Surfens" mit 3 Tagen Unterricht eine gewisse Grundkenntnis im Surfen aufbauen. Wir beide schafften es ohne groessere Probleme, uns auf dem Brett stehend 50 bis 100 Meter am Stueck von einer Welle tragen zu lassen. Wow! Und nach 2-3 Stunden im Wasser und Welle um Welle (und Liter um Liter Salzwasser, das man verschluckt) ist man auch ganz schoen erledigt. Jetzt fehlt nur noch die Moeglichkeit, diese Grundkenntnis bald weiter auszubauen.
Es gibt noch einige Bilder, Geschichten und sonstige Dinge, die ich im Rahmen dieses Blogs mitzuteilen haben, also schaut ruhig weiter ab und zu mal hier vorbei.

Bis bald in Deutschland
A.

Freitag, 14. Dezember 2007

Ein wuerdiger Abschluss

Wir waren uns nicht sicher, ob wir die letzten Tage unserer Reise in Noosa oder in Byron Bay verbringen sollten. Wichtig war uns nur, ein paar Tage an einem Ort bleiben zu koennen, der eine entspannende Atmosphaere, einen schoenen Strand und die Moeglichkeit zum Surfen bietet.


Einer der Nebenstraende von Byron Bay

Noosa war ja schon recht schoen, aber als wir gestern hier in Byron Bay ankamen, war uns sofort klar, dass wir einen mehr als wuerdigen Ort fuer den Abschluss unserer Australien-Tour gefunden hatten. Eine sehr lebendige Atmosphaere, ohne jedoch zu viel junges Partyvolk um sich zu haben (wie z.B. im wirklich anstrengenden Airlie Beach), die richtige Mischung aus Natur und Zivilisation, unglaubliche Ausblicke auf den Ozean, quallenfreie Badestraende, einen Zeltplatz, der Ruhe als oberstes Gebot hat und und und.. wir sind mehr als gluecklich!


Der oestlichste Punkt des australischen Festlandes. Einige Hardcore-Jogger laufen die steile Strecke bis dort runter und zurueck. Wuerde das Ju Tai Jutsu-Training hier und nicht in Berlin stattfinden, muessten wir wohl bisweilen das gleiche als Aufwaermuebung tun. Ich weiss nicht, ob ich die schoene Aussicht dabei wirklich geniessen koennte :)


Zelt und Auto links gehoeren zu uns. Sehr gepflegt, sehr ruhig.. ein Traum von einem Zeltplatz!


Nicht nur auf den Campingplaetzen, sondern auch in den meisten oeffentlichen Parks in Australien gibt es kostenlose nutzbare Barbeque-Grills.


Bei 6 Euro 50 fuer ein Kilo Riesengarnelen nimmt man auch mal etwas Vorarbeit in Kauf

Hier werden wir bis Sonntag oder Montag bleiben, um dann am Dienstag in unseren Flieger nach Hong Kong und dort in die Maschine nach Frankfurt einzusteigen.
Dieser Aufenthalt duerfte mit Abstand unser laengster an einem Ort werden, denn bislang hielt es uns maximal 1 bis 2 Tage an einem Ort. Nicht gerade entspannend, aber wir wollten ja auch viel von Land und Leuten sehen und erleben.
Heute nachmittag werden wir Surfunterricht nehmen und uns fuer die naechsten Tage ein Surfbrett ausleihen. Die Wellen hier sind einfach zu verlockend :)

Noch eine Frage von mir an die Tauchspezies unter Euch. Wir waren ja kuerzlich Schnorcheln, und da konnten wir auch ein ca. 1 Meter langes Exempar der hier abgebildeten Spezies aus der Naehe beobachten. Weiss jemand, um was fuer eine Art es sich handelt? (Das Bild habe ich uebrigens zufaellig auf diesem Computer im Internetcafe gefunden.)

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Fraser Island

Die letzten beiden Tage verbrachten wir auf Fraser Islands, der groessten Sandinsel der Welt. Bis auf wenige Ausnahmen besteht diese ca. 120 x 15 km grosse Insel ausschliesslich aus Sand. (Die Experten streiten sich noch, ob hier tatsaechlich mehr Sand existiert als in der Sahara.)
Vor die Wahl gestellt, ob wir die Insel mit einer gefuehrten Tour oder lieber auf eigene Faust erkunden wollen, entschieden wir uns fuer das letztere. Die Insel darf nur mit Fahrzeugen mit 4-Radantrieb befahren werden, und den Spass dieser Fahrweise wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Nach der Ueberfahrt mit der Faehre ging es auch gleich richtig los: der Sand liess unseren Jeep alles andere als stabil fahren, und auch die vielen zum Teil recht hohen Unebenheiten machten die Fahrt zu einer sehr wackeligen Angelegenheit. Probleme bekommt man hier aber erst, wenn man im Sand stecken bleibt. Uns selbst blieb das zum Glueck dank umsichtiger Fahrweise erspart, aber an einigen Passagen war es schon recht heikel.


Zwar alles auf Sand gebaut, aber dennoch recht gruen


Der Sand sieht hier recht flach aus, jedoch brachte er uns und unseren Jeep teilweise ganz schoen ins Schwitzen

Nachdem wir einige Zeit im Mangroven- und Regenwald des inneren Teils der Insel gefahren sind, erreichten wir schliesslich die Ostkueste. Dort war der Sand relativ fest, jedoch war es uns aus Sicherheitsgruenden nicht erlaubt, 2 Stunden vor und nach der Flut zu fahren. Es gibt wohl zahlreiche Jeeps, die hier schon steckengeblieben und vom Meer verschluckt worden sind.


Bisweilen ging es auch durch kleinere Baeche und Fluesse. Man kann es vielleicht nicht ganz deutlich sehen, aber Stefan hatte bei dieser Durchfahrt wirklich seinen Spass :)


Der Oststrand ist 75 Meilen lang und verlaeuft fast ueberall so gerade wie hier


Hier das Wrack der Maheno, das seit 1935 hier am Strand vor sich hin rostet

Die Nacht verbrachten wir auch hier stilgerecht in unserem Zelt. Da man nach Sonnenuntergang hier wirklich nicht mehr viel unternehmen kann, hiess es bereits um 20 Uhr "Licht aus!". Dafuer hatten wir am naechsten Morgen auch keine Probleme damit, um 4.45 Uhr aufzustehen, um noch vor der Flut die Nordspitze der Insel namens Indian Head zu erreichen.


Nach dem Zeltaufbau nutzen wir den steilen Aufstieg, um uns etwas Bewegung und einen schoenen Blick auf unser Nachtlager zu verschaffen.

Nachdem wir und unser treues Vehikel am naechsten Morgen die Schikanen des tiefen Sandes im noerdlichen Standabschnitt ueberwunden haben, nutzen wir die 4 Stunden flutbedingte Wartezeit, um auf dem Indian Head die Aussicht zu geniessen.


Auch hier geht es recht steil nach unten


Das flache, klare Wasser erlaubte uns, einiges an Lebewesen zu sichten. Von diesem Punkt aus konnten wir eine Meeresschildkroete, 3 Haie und 4 Schweden beobachten. (Die Schweden hinter uns beim Kaffee-Trinken :)

Whitsunday Islands

Am letzten Samstag unternahmen wir einen Tagesausflug auf die Whitsunday Islands, die Teil des Great Barrier Reef sind.



Nach einer einstuendigen Fahrt mit einem flotten Boot ging es inklusive Schnorchelausruestung ab ins Wasser, um die Korallen und sonstige Unterwasserwelt in aller Ruhe zu bewundern. Zunaechst fuehlte ich mich etwas unbehaglich, da man ja nie weiss, was sich dort so fuer liebe Tierchen tummeln. Immerhin hatten wir alle eine Stinger-Suit zum Schutz vor Quallen an (in einem Prospekt fachmaennisch uebersetzt mit "Nesselfaden-Kostuem" :).
Die Begeisterung ueber das farbenpraechtige und vielfaeltige Szenario unter Wasser liess aber alle Aengste schnell verfliegen. Es gab Korallen in allen Variationen und Farben, dazu viele kleinere bis mittelgrosse Fische. Das dominierende Geraeusch war das der Fische, die an den Korallen herumknabbern.


An einem anderen Schnorchelplatz konnten wir dann auch ein paar (fuer uns groessere Fische) aus naechster Naehe sehen. Mehrere 1 bis 1.5 Meter lange Exemplare schwammen voellig gelassen zwischen uns, darunter auch ein schaetzungsweise 50-60 Kilo schwerer Thunfisch. Irgendwie fuehlte ich mich schuldig angesichts der Mengen an Thunfisch, die ich bisweilen so verspeise. Immerhin trugen wir unser an Raumschiff Enterprise erinnerndes Nesselfaden-Kostuem nicht ganz zwecklos, denn Stefan erspaehte ca. 2 Meter vor sich tatsaechlich eine Qualle.
Weiter ging es dann zum sagenhaften Whitehaven Beach, der speziell von vielen Seglern, die mehrere Tage und Naechte dort verbrachten, als Paradies bezeichnet wird. Es ist wirklich unglaublich schoen dort und zaehlt wohl zu den Top 5 Straenden dieser Erde. Der Sand ist so rein und fein, dass er beim Laufen quietscht, und die NASA hat sich dort einst 30 Tonnen Sand zum Bau des Hubble-Teleskops abgeholt.



Im flachen Wasser gab es viele kleine Manta-Rochen zu bewundern, die elegant durch das Wasser schwebten. Leider mussten wir dann nach wenigen Stunden wieder zurueck, aber angesichts der Staerke der Sonne und des Mangels an Schatten war das wohl auch besser so.


Freitag, 7. Dezember 2007

Richtung Sueden

Am 3.12. sind wir nach unserem Outback-Aufenthalt via Flugzeug an die noerdliche Ostkueste, genauer gesagt nach Cairns, gereist.

Dort war es zwar von der Temperatur her deutlich kuehler, jedoch setzt uns seitdem die sehr hohe Luftfeuchtigkeit an der Ostkueste etwas zu. Der T-Shirt-Verschleiss ist aehnlich hoch wie die Ozonwerte, und trotz festlicher Ausschmueckung der Strassen will bei uns seltsamerweise nicht wirklich eine Weihnachtsstimmung aufkommen.


Neben dem Schwitzen sind wir damit beschaeftigt, bis in ca. 10 Tagen an den Endpunkt unserer Reise in Brisbane zu kommen. Da wir noch einige Tagestouren (wie z.B. heute zum Schnorcheln am Great Barrier Reef) vor uns haben, muessen wir uns also ranhalten, um die noch vor uns liegenden 2000 Kilometer mit dem Mietwagen abzufahren. Es gibt also nicht wirklich grosse Dinge zu berichten, aber wir haben viel Abwechslung und geniessen unseren Roadtrip mit vielen Stopps.


Hier ein Bild vom Wegesrand (wie immer: Anklicken fuer eine groessere Version). Die Skala rechts dient als Messlatte fuer den Wasserstand waehrend der hier haeufig auftretenden Ueberschwemmungen. Die Jeeps mit Vierradantrieb sind hier alle mit einem auf Hoehe des Dachs befindlichen Luftansaugstutzen ausgeruestet, so dass man theoretisch auch Tiefen bis ca. 2 m durchfahren koennte. Fast wie ein U-Boot :)


Das Baden im Meer ist zwar verlockend, jedoch wir hier staendig vor Quallen gewarnt. Als Ersatz gibt es speziell eingezaeunte, quallenfreie Zonen.
Unten links im Bild ist uebrigens das "Vinegar Treatment Centre", bestehend aus einer 2-Liter-Essig-Flasche. Essig neutralisiert die Wirkung des Quallengiftes.


Manche Staedte haben neben den Quallen noch das Problem, dass der Strand aufgrund von grossen Ebbe-Flut-Strecken und viel Schmutz aus der See nicht wirklich schoen ist. Um trotzdem dem Badespass froenen zu koennen wurden direkt am Strand grosszuegige Pool-Anlagen errichtet, die kostenlos und meist 24 Stunden taeglich genutzt werden koennen.
Im Bild ein Traum von einem Schwimmbecken aus Cairns, in dem ich als Anwohner sicher regelmaessig planschen wuerde.



Auch in Airlie Beach, in dem wir uns momentan befinden, gibt es ein tolles Becken. Das Gesamtbecken ist unmoeglich auf ein einziges Bild zu bekommen, bietet aber locker 100 Meter Schwimmstrecke in eine Richtung.

Ohne, dass ich das Video pruefen kann, hier noch der Hinweis zu einem lustigen Australien-Song der Scared Weird Little Guys. Ist wohl fuer die Englischsprachigen unter Euch vorbehalten, aber hier der Text und hier das Video. Viel Spass :)

Montag, 3. Dezember 2007

Back from the Outback

Gestern abend sind wir wohlbehalten von unserer 4-taegigen Tour durch das australische Outback zurueckgekehrt. Wie erwartet war es heiss, heiss, heiss (und auch toll, toll, toll :). Bei durchschnittlichen 40 bis 45 Grad im Schatten und einer gewissen koerperlichen Anstrengung beim Wandern musste man alle 15 bis 30 Minuten Wasser zu sich nehmen, um einer Dehydrierung vorzubeugen. Die Pflanzenwelt hat sich den extremen klimatischen Bedingungen besser angepasst, denn es ist wirklich unglaublich, wie viel Gruen es hier zu sehen gibt (natuerlich nur in Relation zu anderen Wuesten).

Ein Highlight, dass zu jeder Tour hier gehoert, ist die Besichtigung des Uluru (Ayers Rock). Dieser sich inmitten des Nichts befindliche Berg aus Sandstein hat wirklich eine faszinierende Ausstrahlung (sowohl im psychischen als auch im physischen Sinne).
Selbst wenn sich hier im Umkeis von hunderten Kilometern kaum etwas anders als Steine und Sand befindet, wird dieser den Aborigines heilige Ort zu jedem Sonnenauf- und Untergang von zig Bussen, hunderten von Touristen und sogar einigen Hubschraubern aufgesucht. Auch fuer uns wurde zum Sonnenuntergang die hier uebliche Zeremonie aufgefahren, naemlich Sekt und Haeppchen. Einfach nur krank. Aber dennoch habe ich freudig zugegriffen ;)
Danke an Roger fuer dieses touristenfreie und postkartenreife Foto :)

Weiter ging es dann - meist recht komfortabel - in unserem 4-Wheel-Drive-Offroad-Truck durch die Wildnis. Man faehrt stundenlang durch die Einoede, um an die wenigen Orte zu gelangen, die sich landschaftlich etwas abheben. Die ist nicht wirklich abwechslungsreich, aber dennoch sehr beeindruckend.


Zum Glueck mussten wir die Strecke nicht zu Fuss laufen :)

Und selbst hier gab es einige wild lebende Tiere zu beobachten:


Auch die Wildpferde freuen sich mal ueber eine Abwechslung


Dieser Esel hingegen wollte lieber seine Ruhe haben


Die Kamele wurden 1920 als Arbeitstiere hier eingefuehrt. Spaeter wurden ca. 20.000 von ihnen in die Wildnis entlassen, und mittlerweile haben sie sich auf 1 Million vermehrt.

Es gibt Gelegenheiten im Leben, da goennt man sich einfach mal was. Kann man erraten, fuer was wir hier einen nicht wirklich grossen Obulus bezahlt haben?


Es war auf jeden Fall etwas, das einen guten Ausblick bietet :)

Gestern unternahmen wir im Palm Valley eine kurze Wanderung. Da es schon nach 10 Uhr war und die Sonne somit eine nicht zu verleugnende Wirkung entfaltet hat, waren wir nach 1 Stunde wirklich mehr als froh, wieder in unserem Truck sitzen zu duerfen.
Ihr koennt Euch sicher vorstellen, dass uns der Schweiss hier innerhalb kuerzester Zeit eine eindeutige Duftmarke verpasst hat :) Aber da es eben allen so geht, ist das nicht weiter schlimm.


Schatten ist hier rar, aber fuer einen schoenen Ausblick nimmt man auch mal eine Pause in der Sonne wahr


Mit viel Glueck (und natuerlich dank einem erfahrenen Guide) gibt es auch mal Schatten, Wasser und tolle Landschaften an einem Ort

Abends war die Temperatur auf jeden Fall gut auszuhalten. Bei kuehlen Getraenken und einem schoenen Lagerfeuer konnten wir uns in geselliger Runde darin ueben, dem einheimischen Instrument schlechthin ein paar Toene zu entlocken. Triangel spielen ist irgendwie einfacher :)

Heute verlassen wir Alice Springs und somit das Outback in Richtung Cairns an der Ostkueste. Von dort werden wir dann 15 Tage lang mit dem Mietwagen die Kueste in Richtung Sueden bis Brisbane abfahren. Es wird also sicher noch einiges zu berichten geben.

Viele Gruesse und 1000 Dank fuer Euer grosses Feedback!! Ich freue mich immer sehr ueber Nachrichten von Euch, habe aber leider momentan nicht die Zeit, auf alles zu antworten. Wird aber nachgeholt :)

Mittwoch, 28. November 2007

Die Grampians

Hier ein paar Bilder von unserem Tagesausflug in die Grampians, einem kleinen Gebirgszug im Sueden Australiens.


Nicht nur die Symbole sind anders, auch die Zahlen sind groesser als in Deutschland


Na, wer findet den Regenbogen? :)



In den naechsten 4 bis 5 Tagen wird es sicher keine neuen Nachrichten hier geben, da wir uns dann auf einer Tour durch das Outback befinden. Internet und Klimaanlage leider nicht inklusive :)

Country Roads

Auf dem Western Highway legten wir am Dienstag, 27.11.07, von den Grampians nach Adelaide ca. 500 km zurueck. Dort konnten wir das erste Mal ein Gefuehl fuer die endlosen Weiten Australiens gewinnen.
Ausser riesigen bewirtschafteten Feldern und zahllosen Baeumen gab es rechts und links der Strasse kaum etwas zu sehen. Man faehrt einfach nur geradeaus. Da sich nahezu alle Fahrzeuge an die maximal erlaubte Geschwindigkeit von 110 km/h anpassen gibt es fuer den Fahrer (mal Stefan, mal ich) kaum etwas zu tun. Andere Fahrzeuge sieht man allenfalls auf der Gegenfahrbahn.
Hier macht auch der Einsatz des Tempomats so richtig Sinn: ich bin ca. 1 Stunde gefahren, ohne einen Fuss auf eines der beiden Pedale zu setzen (Automatik).
An guenstigen Stellen kann man recht weit in die Ferne sehen. Mit Hilfe des Kilometerzaehlers konnten wir eine Distanz von 7.5 Kilometern ermitteln, die man voraus schauen konnte.

Die meisten Verkehrsunfaelle sind hier auf Muedigkeit am Steuer zurueckzufuehren, was ja angesichts der - gerade nachts - kaum gebotenen Abwechslung fuer den Fahrer nicht weiter verwunderlich ist. Um dem Risiko zu begegnen wird in sehr regelmaessigen Abstaenden am Strassenrand dafuer geworben, bei schwindender Aufmerksamkeit eine Pause oder gar ein kleines Schlaefchen einzulegen. Es gibt nicht nur eine eigene Wortkreation hierfuer ("Powernap"), sondern sogar dafuer bereitgestellte Plaetze ("Powernap Area").

Interessant sind dafuer die riesigen und langen Trucks, die man staendig sieht, so genannte Road Trains. Sie sind nicht nur hoeher und deutlich laenger als in Deutschland fahrende LKWs, sondern floessen einem gerade auf kleineren Strassen auch gehoerigen Respekt ein. Bei Geschwindigkeiten von ueber 100 km/h sind da wohl schon etliche Windschutzscheiben von entgegenkommenden PKWs durch Steinschlag zu Bruch gegangen.
Hier zwei kleinere Exemplare, die wirklich grossen haben wir noch nicht vor die Linse bekommen.

Skippy und Co

Da mir schon wiederholt gesagt wurde, dass es alles andere als selbstverstaendlich ist, so viele Tiere tatsaechlich in der Natur anzutreffen, hier noch ein paar Fotos zu diesem Thema. Auch wenn wir uns teilweise vorkommen wie im Zoo: die Tierchen auf den Bildern sind alle frei lebend und wir haben nirgendwo Eintritt bezahlt.


In Anglsea gibt es einen Golfplatz, auf welchem seit laengerem eine grosse Kaenguru-Familie lebt. Macht das Spielen nicht einfacher, aber sicher interessanter.


An anderen Orten wie hier noerdlich der Grampians erfreuen sich grosse Kaenguru-Herden an den Schafweiden, denn dort gibt es gruenes Gras und Wasser im Ueberfluss. Die Farmer selbst sind davon alles andere als begeistert.


Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das nun Kakadus sind oder nicht. Auf jeden Fall fliegen die hier teilweise in Schwaermen zu fuenfzigst oder mehr durch die Luefte. Einen Wecker braucht man dann auch nicht, denn morgens (und abends) ist das Gekraechze mehr als laut.


Manche Papageien sind wohl schon so gut von anderen Campern gefuettert worden, dass sie keine Scheu mehr vor Menschen haben und sich einfach mal auf die Schulter setzen. Da faellt es auch echt schwer, ihm nicht ein Stueckchen Brot zu geben.


Jemand zuhause? Die Koalas sehen zwar super putzig aus, sind aber so apathisch, als wuerden sie Valium zum Fruehstueck nehmen. Dies kommt wohl daher, dass sie die Giftstoffe in den Eukalyptusblaettern verdauen muessen und ein aus Energiespargruenden sehr kleines Hirn haben.


Bei Koroit an der Suedkueste gibt es ein paradiesisches Naturschutzgebiet in einem alten Vulkankrater. Beim Durchwandern kam uns eine Gang von 10 Emus entgegen. Bei Angriffen dieser drittgroessten Vogelart soll man sich aufstellen und den Arm ueber dem Kopf in die Hoehe halten, so dass sie denken, man selbst ist ein noch groesseres Emu.


Zuerst dachte ich, ich haette eine neue (ausserirdische?) Spezies entdeckt, aber es ist wohl nur eine spezielle Kaeferart, die sich hier nahe unserer Waescheleine sonnt.

Wasser, diesmal mehr als genug

Hallo mal wieder aus dem heissen Zentrum Australiens. Wir sind gerade in Alice Springs inmitten des Outbacks, und bei 37 Grad im Schatten kommt es wie gerufen, dass es hier ein schickes Internet-Cafe mit Klimaanlage und schneller Internet-Anbindung gibt.

Die letzten Tage verbrachten wir zum grossen Teil auf der Great Ocean Road, einer gut ausgebauten Strasse an der suedoestlichen Kueste Australiens. Fuer diese 250 km lange Strecke benoetigten wir geschlagene 2 bis 3 Tage, da man wirklich staendig anhalten muss, um die teils spektakulaeren Felslandschaften zu besichtigen. Ich lasse einfach mal die Bilder fuer sich sprechen.


Endlose Straende, und da wir ausserhalb der Saision reisen auch kaum Menschen in Sichtweite. Leider bremst hier nichts mehr die aus dem Sueden kommende Kaelte der Antarktis, so dass an Baden nicht wirklich zu denken war.


Die so genannten 12 Apostel, auch wenn nur 8 zu sehen sind


Hier die London Bridge. Bis 1990 war hier ein doppelter Bogen, dann stuerzte der linke Teil in die Fluten. Die beiden Touristen, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der rechten Haelfte befanden, waren darueber alles andere als gluecklich. (Sie wurden wenige Stunden spaeter mit einem Helikopter gerettet.)


The Grotto


Hier sanken im Laufe der Jahre so viele Schiffe, dass dieser Kuestenabschnitt nun den Namen Shipwreck Coast traegt