Freitag, 30. Oktober 2009

Tam Coc & Hoa Lu

Hallo zum zweiten Mal aus Vietnam,

Bevor wir uns fuer zwei Tage in die Wildnis verabschieden, wo es wohl kaum Strom und schon gar kein Internet geben wird, lassen wir mal wieder von uns hoeren.
Vorgestern waren wir in der Halong-Bucht, die zu den Finalisten bei der Wahl zu den neuen Weltwundern und auch zum UNESCO-Weltnaturerbe zaehlt. Bislang kannten wir sie nur von Bildern, aber erst nachdem wir fast einen gesamten Tag damit verbracht haben, uns von einem Boot aus einen Teil der etwa 2.000 Kalkfelsen anzusehen, konnten wir die Erhabenheit dieser Szenerie erfassen. Naturgruenes Wasser, einmalige Felsformationen, und dazwischen kaum mehr als ein paar einheimische Fischer mit ihren traditionellen Holzbooten.

Dieser Ausblick bot sich uns von einer grossen Hoehle, die ein beliebter Touristenanlaufpunkt ist. Hier sind im Gegensatz zum Rest der Bucht recht viele Boote zu sehen.

Heute verbrachten wir den Tag damit, uns von zwei Guides auf Motorraedern durch die Gegend chauffieren und uns die lokalen Sehenswuerdigkeiten naeher bringen zu lassen. (Kostenpunkt 6 Euro pro Person, inklusive Sprit.) Wir sahen einige chinesische Tempel, die typischen vietnamesischen Reisfelder, wieder viele Kalksteinformationen und noch einiges mehr.

Der Wasserbueffel sieht von weitem zwar ganz friedlich aus, aber als ich etwas weniger Distanz und seine volle Aufmerksamkeit hatte, war mir doch etwas mulmig zumute.

In einem Tempel uebernahm ein wohl taubstummer Einheimischer kurzerhand die Fuehrung fuer uns, und ehe wir uns versahen, befanden wir uns auf einer waghalsigen Klettertour in schwindelerregende Hoehen. Letztlich war es doch sehr lohnenswert, denn der Ausblick und die vom Guide (mit meiner Kamera) gemachten Fotos von uns haben die Strapazen voll ausgeglichen.

Als der Guide erstmal meine Kamera in der Hand hatte, wollte er sie garnicht mehr hergeben. Wir liessen ihm fuer 5 Minuten bzw. 30 Fotos die Freude.

Aktuell sind wir in Ninh Binh, einer kleinen Stadt ca. 90 km entfernt von Hanoi. Sie wurde uns als sehr ruhig und entspannt beschrieben, was zwar im Allgemeinen stimmt, jedoch fuer die Hauptstrassen keineswegs zutrifft. Der Verkehr ist hier aehnlich chaotisch wie schon in Hanoi, und vielleicht kann eine kurze Szene, die wir dort beobachten konnten, es am besten zeigen:



Weiterhin sind hier alle sehr freundlich und wir geniessen die Zeit. Abgesehen von dem Taifun, den sie fuer die naechsten Tage angekuendigt haben, fuehlen wir uns sehr sicher und haben viel Vertrauen in die Menschen hier, was bei unserem letzten Urlaub ja keineswegs immer der Fall war.

Viele Gruesse in die Heimat. Schneit es bei Euch schon? ;-)
C. & A.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Motorbike, cheap, cheap!

Hallo zusammen,

Hier unser erster Blogeintrag aus dem fernen Asien. Unsere Anreise war trotz der insgesamt recht langen Dauer recht angenehm. Ein grosses Lob an China Airlines, die ein tolles Unterhaltungsprogramm sowie ueberdurchschnittlich gutes Essen an Bord bieten.
In Hanoi zogen wir am Geldautomaten erstmal vier Millionen, leider nur Dong, keine Euro. Dann wieder – wie schon in Zentralamerika – die Massen der Taxifahrer, die sich um einen reissen. Gluecklicherweise wussten wir bereits von der Taxi-Mafia hier, die einen gerne zu Nachbauten der teuren Hotels chauffiert, mit einem Taxameter, das den dreifachen Takt der ueblichen Geraete zaehlt. Der chaotische Strassenverkehr als Produkt einer nicht vorhandenen Verkehrsplanung war wirklich extrem, selbst im Vergleich zu den Grossstaedten unserer letzten Reise. Dutzende von Motorollern, die sich gleichzeitig auf einer Strasse befinden, machen jede Ueberquerung trotz Ampeln und Zebrastreifen zu einem Abenteuer.

Selbst eine Strasse wie diese hier laesst sich heil ueberqueren, wenn man einfach nur selbstbewusst und mit gleichmaessig langsamem Tempo vorwaerts laeuft.

Die engen Gassen der Altstadt von Hanoi verspruehen unserem gedruckten Reisefuehrer zufolge ein Flair des "wahren Asiens", aber dank der ganzen Motoroller, den zum Teil aufdringlichen Strassenverkaeufern und der schwuelen Wetterlage war uns das schnell zu anstrengend, weswegen wir nach zwei Uebernachtungen in der Haupstadt gestern die Flucht nach Cat Ba Island, einer Insel in der beruehmten Ha-Long-Bucht, angetreten haben.

Hier der Blick aus unserem Hotelzimmer

Hier machte unsere Nachbarschaft die Nacht zum Tag, aber dennoch gelang es uns, ein paar Stuendchen zu schlafen. Gluecklicherweise sind wir ja gaenzlich ungebunden und wechselten heute kurzerhand die Unterkunft. Im Anschluss mieteten wir einen Motoroller, um beim Strassenverkehr selbst etwas mitzumischen, und schnell kamen wir hinter das Geheimnis der hiesigen Beliebtheit des motorisierten Zweirades: Der Fahrtwind kuehlt den Koerper sehr wirksam auf ertraegliche Temperaturen. Der Nachteil: man kann schnell einen platten Reifen bekommen. Kurz vor Sonnenuntergang. Mitten in der Einoede. Das passierte uns heute gleich zweimal. (Das eine Mal nach Einbruch der Dunkelheit, was mir eine spannende Fahrt auf dem Ruecksitz eines Motorollers ohne Licht sowie einmal mehr das Erlebnis der Geraeuschkulisse in dschungelnahen Gebieten im Dunkeln einbrachte.)

Hier das Ergebnis des lohnenden Aufstieges auf einen der zahlreichen Gipfel im Cat-Ba-Nationalpark. Der 60jaehrige Oberbayer, der ganze 10 Minuten schneller war als wir, begruesste uns oben mit den spoettischen Worten: "Wo warts'n Ihr so lang? Habt's Ihr gschlaffa, oda a Zelt aufbaut?"

Aber allen Unannehmlichkeiten zum Trotz sind wir soweit sehr positiver Stimmung: Das Essen ist wirklich schmackhaft und abwechslungsreich, die Preise sind allesamt im Keller (5 Euro fuer ein Doppelzimmer pro Nacht) und die Menschen hier sehr freundlich. Wir freuen uns auf die weiteren Wochen und Abenteuer, die noch vor uns liegen.

Viele Gruesse ins kalte Deutschland
C. & A.

P.S.

Diese Schachtel lag bei einem lokalen Restaurant aus, und beinhaltet lebende Schildkroeten. Die liegen auch schon ein paar Tage da drin. Bei allem Entsetzen kann man sich aber dennoch mal fragen, ob es den europaeischen Tieren angesichts von Massentierhaltung und der Herstellungsweise von Produkten wie beispielsweise Gaenseleberpastete wirklich so viel besser ergeht.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Vietnam

Liebe Leser,

Nun ist es wieder soweit, eine neue Reise steht vor der Tür.
Morgen um 4:45 Uhr werden wir das Haus verlassen, um ca. 28 Stunden später (echt jetzt) in Hanoi, der Landshauptstadt Vietnams, aufzuschlagen. Die recht umständliche Route über Frankfurt und Taiwan brachte uns einen nicht unerheblichen preislichen Vorteil, aber sicher werden wir diese Entscheidung nach spätestens 10 Stunden bereits bereuen.
Von Hanoi aus werden wir in den nächsten vier Wochen Richtung Süden ziehen, um dann von Ho-Chi-Minh-Stadt aus den Rückflug anzutreten.
Naiverweise dachte ich ja zunächst, dass wir zu Beginn unserer Reise noch mit angenehmen Temperaturen rechnen könnten, doch leider ist dem nicht so:

Die milden 23° beziehen sich übrigens auf 3:53 nachts; die Zeitverschiebung im Vergleich zu Deutschland beträgt plus fünf Stunden.

Wie genau unser Weg verläuft wird sich zeigen. Wie immer haben wir nur die ersten paar Übernachtungen fest gebucht, der Rest wird sich ergeben. Aller Voraussicht nach werden wir Tauchen gehen, uns von den Einheimischen mit dem Motorroller über den Haufen fahren lassen und als europäische Gesandte eine Feuerzeug-Fabrik besichtigen. Wie es zu dem letzten Punkt kam, werde ich erzählen, wenn es soweit ist :-)

Wie immer freuen wir uns über Nachrichten aus der Heimat.
C. & A.

P.S.: Wir sind uns bewusst, dass wir Euch noch ein Fazit unserer letzten Reise schuldig sind. In jedem Fall können wir sagen, dass sechs Länder in sechs Wochen zu viele Länder sind, daher bleibt es diesmal bei diesem einen.