Mittwoch, 18. Februar 2009

Zurück in der gemäßigten Zone

Wie viele von Euch schon mitbekommen haben sind wir am Freitag wieder gut im kalten Berlin angekommen.
Da ich aktuell zuhause über keinen Internet-(und auch Telefon-)Anschluß verfüge, gestaltet sich das weitere Schreiben etwas schwierig. Dennoch wird es noch ein paar Aktualisierungen hier geben, denn wir wollen zumindest noch ein Resümee unserer Reise erstellen. Zudem haben wir jetzt erst bemerkt, dass viele der Bilder nicht wie geplant anklickbar (und somit vergrößerbar) waren. Dies werde ich in den nächsten Tagen korrigieren.

Bis dahin
A.

Montag, 9. Februar 2009

Oh wie schoen ist Panama?

Hallo aus dem Zielort unserer Reise, aus Panama City!

Seit dem letzten Eintrag sind wir von Costa Rica nach Panama gereist und haben dort versucht, auf einer kleinen Insel eine nette Unterkunft zu finden. Wir sind zwar problemlos auf der Insel angekommen, jedoch wurde das einzige Hotel dort gerade geschlossen. Es gab am Tag zuvor einen schweren Sturm in Panama, der neben vielen anderen Schaeden auch Baeume umgeworfen hat und damit die Strom- und Wasserversorgung auf der Insel unterbrochen hat. Somit blieb uns keine andere Wahl, als fruehzeitig weiter Richtung Panama City zu fahren.

Ratet mal, was uns waehrend der Busfahrt passierte. Jawohl, wieder ein platter Reifen. Der vierte unserer Reise.

Wir haben bereits oft gehoert und gelesen, dass diese Stadt schoener und angenehmer als die anderen Grossstaedte Zentralamerikas sein soll. Leider mussten wir schnell feststellen, dass wir uns hier doch nicht so wohlfuehlen wie erhofft. Zur Veranschaulichung eine Begebenheit von heute mittag: nachdem uns wieder niemand die genaue Richtung nennen konnte, haben wir uns auf der Suche nach der gewuenschten Buslinie drei Querstrassen von unserem Hotel entfernt. Wir fragten eine Einheimische nach dem Bus, und diese erzaehlte uns etwas von "muy peligroso", also "sehr gefaehrlich". Gut, wir liessen uns nicht beirren und liefen weiter. Kurz darauf hupte uns ein Autofahrer an und winkte mit dem Zeigefinger warnend in unsere Richtung, als wuerde er sagen "Nein, nein, macht das nicht!". Hm, tatsaechlich war die Strasse sehr leer, auch wenn es hellichter Tag war, aber eine Minute spaeter wurde ein zweiter Autofahrer sehr explizit und bestaetigte unsere Vorahnung. Er hielt an und sagte uns in lauter Stimme durch das offene Fenster: "It is very dangerous here for you! Don`t walk in this street. Take a taxi and get out of here!" Ok, das wollten wir uns nicht noch oefter sagen lassen. Wir bekamen recht schnell ein Taxi und entkamen dieser unliebsamen Situation ohne Probleme, jedoch nicht ohne uns von dem Taxifahrer auch nochmal etwas von "muy peligroso" erzaehlen zu lassen.
Gut, die gefaehrlichen Gegenden in dieser Stadt kann man meiden, aber auch die schoeneren Viertel sind recht voll mit Autos und weniger charmant, daher werden wir von morgen bis Mittwoch noch auf eine schoene Insel fluechten, um dort ein paar Tage zu entspannen.

Ja, es gibt auch schoene Ecken in dieser Stadt. Hier sind wir auf einem Aussichtspunkt im Parque National Metropolitano.

Hier die Miraflores-Schleuse des Panama-Kanals. Dieses Schiff wurde fuer die Durchfahrt um ca. 8 Meter angehoben. Kann man die schlichten "Rettungsboote" oben erkennen? :-) (Wie immer vergroessert ein Klick das Bild.)

Das lokale Sprichwort "Panza llena, corazon contento" heisst uebersetzt: "Voller Magen, glueckliches Herz". Im Felizidad Express wurde ich sehr gluecklich, denn fuer knapp 3 Euro gab es circa 2kg Huehner-Chop-Suey. Das erste Mal seit langem, dass ich eine Portion nicht alleine geschafft habe. (Und wer mich kennt, weiss, dass ich nicht einfach satt zu bekommen bin :-)

Falls wir in Panama keinen Blog-Eintrag mehr machen koennen, werden wir dies in Deutschland bestimmt bald nachholen.

Liebe Gruesse und bis Freitag im kalten Deutschland
C. und A.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Unzuverlaessige Autos und exotische Tiere

Viele Gruesse aus Puerto Jimenez in Costa Rica!

Nachdem wir drei Tage an dem herrlichen Strand von Samara verbracht haben, konnten wir uns nur schweren Herzens von dort losreissen, aber angesichts unserer nunmehr knapp bemessenen Zeit war dies ein notwendiger Schritt. Und zudem ist zuviel Sonne ist ja auch nicht gut fuer die Gringo-Haut ;-)

In Samara-Beach gab es wirklich keinen Grund, nicht gluecklich zu sein

Zwei Tage spaeter, von denen wir wieder ca. 14 Stunden in diversen Bussen verbringen mussten, sind wir weiter im Sueden Costa Ricas angekommen, wo ein recht unberuehrter Dschungel und viele wilde Tiere unsere Abenteuerlust weckten. Unser Plan war, mit dem morgendlichen 6-Uhr-Bus (bzw. Truck) zu einer Ranger-Station zu fahren, um von dort ein paar Wanderwege (Trails) im Regenwald abzulaufen. Gestern abend lernten wir jedoch zwei sehr nette Herren aus Kanada kennen (50 und 85 Jahre alt), die uns anboten, uns in ihrem 4WD-Jeep die gleiche Strecke mitzunehmen. Das bedeutete u.a. eine Stunde mehr Schlaf, Zeit fuer ein Fruehstueck und nette Gesellschaft, also eine klare Sache :-) Gut, heute morgen ging es dann los. Nach einer Stunde hatten wir schon mehrmals den 4-Rad-Antrieb einsetzen muessen, um kleine Baechlein zu durchqueren oder wirklich steile Abschnitte zu ueberwinden. Eine echte Herausforderung also fuer die Art von Auto, die in deutschen Staedten meist voellig unterfordert die Einkaeufe vom Supermarkt nach Hause transportieren darf.

Damit sich ein Jeep ausgelastet fuehlt, muss man ihm auch mal anspruchsvolle Wege bieten

Kurz nach dem 5. Wasserloch allerdings machte ein Einheimischer auf sich aufmerksam, der uns mitteilte, dass mit unserem Auto etwas nicht in Ordnung sei. Upsi, da hatten wir doch tatsaechlich einen platten Reifen. Nun gut, es war keine schwierige Angelegenheit, dass Ersatzrad zu montieren, auch wenn es zu dieser fruehen Stunde schon knapp 30 Grad Celsius waren, die uns zum Schwitzen brachten.

Wenn zwei schuften, kann der dritte mit der Angel spielen. Warum auch immer :-)

Weiter ging die Fahrt, und neben einem Aasgeier und zwei Bueffeln am Wegesrand sorgten auch die stets praesenten Zikaden mit ihrem Gezirpe fuer ein schoenes Dschungel-Gefuehl. Leider war unser Daihatsu-Jeep kurze Zeit spaeter etwas ueberhitzt, und so schaltete sich die Klimaanlage aus. Ein offenes Fenster sollte fortan fuer Kuehlung sorgen, doch sobald ich zu Kurbeln begann, bemerkte ich auch schon dieses rhythmische, unschoene Geraeusch, welches den Verlust des naechsten intakten Reifens verkuendete. Das war nun wirklich ein Problem, denn mehr als ein Ersatzrad gab es nicht, und eine Tankstelle oder aehnliches war sicher weit entfernt. Wie um uns ihre Schadenfreude ins Gesicht zu lachen tummelten sich einige kleine Aeffchen in den Baeumen ueber uns und beobachteten unsere weitere Vorgehensweise in den naechsten Minuten. Wir halfen unseren beiden Gefaehrten noch, Hilfe anzufordern, und dann bestanden diese darauf, dass wir den Rest des Tages noch wie geplant mit dem Wandern verbringen sollten. (Nachmittags haetten sich unsere Wege so oder so getrennt.) Gut, wir konnten nun mal nicht weiter helfen, daher machten wir das Beste aus unserer Lage und wanderten noch einige Zeit durch den Wald, wobei wir noch echt tolle Naturerlebnisse hatten.
Nun noch einige Bilder von heute und den letzten Tagen. Morgen werden wir weiter Richtung Sueden reisen und in den naechsten Tagen Panama erreichen.

Diese nette Spezies konnten wir spaeter dabei beobachten, wie sie auf sehr interessante Weise das Innere einer Kokosnuss verspeiste

Macht der gerade ein Bild von uns? Na hoffentlich stellt er das nicht ins Internet.

Diese Aras (Macaws) sind wirklich das Farbenpraechtigste, was die Natur hier zu bieten hat

Diese Leguane werden bis zu 1.80 Meter lang

Zwar etwas unappetitlich, aber dennoch interessant, oder?